Synagoge
Die Rekonstruktion
Ziel des Bürgervereins „Gedenkstätte Hartmanitz“ war es, die Synagoge so zu rekonstruieren, dass ihre Gestaltung dem ursprünglichen Projekt so nahe wie möglich kam. Der katastrophale Zustand der Synagoge und das Fehlen von Originaldokumenten erschwerten dies jedoch. Der älteste Beleg und lange Zeit der einzige Anhaltspunkt für die Rekonstruktion war ein etwas undeutliches Foto aus der Nachkriegszeit.
Die Synagoge stand nach dem Kauf kurz vor dem Ruin. Durch Löcher im Dach regnete es herein und sie drohte einzustürzen. Dank einer improvisierten Holzkonstruktion überstand das Gebäude aber den nächsten Winter, und im Frühjahr 2004 begann die Rekonstruktion der am stärksten beschädigten Teile.
Zwei Drittel des massiven Holzdachstuhls wurden ausgewechselt, das Dach (Eternit und Reste der ursprünglichen Schindeln) wurde abgedeckt, die Einbauten wurden entfernt und der Schwamm, der festen Balken die Konsistenz eines zerbröselnden Pfefferkuchens verliehen hatte, wurde bekämpft. Es folgten der Wiedereinbau der Säulen, die die Frauenempore gestützt hatten, der Bau der Kanalisation, sowie der Wasser- und Elektroleitungen.
Im Jahre 2005 wurden am Gebäude weitere Umbauten vorgenommen. Der Hartmanitzer Tischler František Živčák verhalf ihm durch Replikate der ursprünglichen Türen, Fenster und Geländer zu seiner ursprünglichen Schönheit. An einzelnen Elementen im Erdgeschoss und an der Treppe arbeitete ein Schmied, und die Synagoge erstrahlte erstmals in ihrem neuen, hellblauen Putz. Auch die Granitplatten mit den zehn Geboten in hebräischer Sprache kehrten an den Giebel zurück.
Im Frühjahr 2006 wurden die Tischler- und Schmiedearbeiten fertiggestellt und am 16. Mai wurde die Synagoge vom Vizepräsidenten des Senats des Parlaments der Tschechischen Republik Petr Pithart und vom Oberrabbiner des Landes und der Stadt Prag Karol Efraim Sidon feierlich eröffnet.
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